
Im Gegensatz zum martialischen Curtis auf dem coolen T-Shirt war der Bühnen-Curtis harmlos. Das Konzert war schön, aber kein Knüller.
Bereits der Klang war für das Ampere ungewöhnlich matschig. Und von der besonderen Ästhetik Curtis‘ Studiosounds fehlte erstaunlich viel, obwohl seine Musik dort doch gerade so angenehm klar und aufgeräumt klingt. Die Tatsache, dass die Backgroundsängerinnen daheim geblieben waren, mochte einen relativ großen Anteil daran gehabt haben. Und es ist auch verständlich, dass er ohne allzuviel Personal anreist. Nicht verständlich ist jedoch, dass er die Arrangements oder die Instrumentierung live nicht anpasst, ja dass nicht wenigstens die anderen Bandmitglieder hier und da einmal versuchen die Refrains mitzusingen. Das gibt den Songs zwar auch eine eigene Ästhetik, aber die trägt jedenfalls nicht den ganzen Auftritt.
Dann machte er keinerlei Pausen. Ein Stück klang noch aus, da wechselte er die Gitarre und fing direkt mit dem nächsten an. Bescheiden- oder Schüchternheit? Denkbar auch Arroganz und Desinteresse, aber das kann doch eigentlich nicht sein, insbesondere angesichts der realtiv bescheidenen Rahmenbedingungen des Konzerts.
Also schüchtern! – Er kann Applaus nicht gut erwiedern.
An sich wäre das ja sehr symphatisch, geradezu allerliebst, aber der Gestaltung des Abends spätestens nach dem 3. Stück einfach nicht mehr zuträglich.
Null Show und Inszenierung der Lieder. Und dabei hat der da ein Material! Nur nützt das nichts, wenn er es fast ein wenig lieblos nur so runtergekurbelt. Aus der Hälfte solcher Songs hätten andere, weniger talentierte Musiker mit etwas Showtalent ein riesen Ding gemacht.
Trotzdem wars mal schön, dem Burschen ein wenig zugeschaut zu haben. Nur reicht dies eine Mal vermutlich auch.