Jonathan Jeremiah ist ja dafür bekannt, alle Instrumente außer Streichern selbst spielen zu können. Bei einem Budget von weniger als 25,- Euro pro Karte in einem kleinen Veranstaltungssaal steht unausweichlich die Frage im Raum, wie er die teils aufwändigen Arrangements und Besetzungen seiner vier Studioalben auf die Bühne transportieren wird.
Nun, die Frage war schnell geklärt. Die Antwort lautet in alllen erdenklichen Varianten. Denn zum siebenköpfigen Ensemble gehören drei Streicherinnen, Geige, Bratsche und Cello, die auch als Chorsängerinnen fungieren und dazu falsettieren Bassist, E-Gitarrist und Schlagzeuger in ganz herausragender Manier. Insgesamt also ein prächtiger Damenchor.
Der großen Kinomusikschow der JJ Alben stand also nichts im Wege. Und dementsprechend ging es auch zur Sache. Eine große Samstagabendshow mit einer guten Handvoll – allerdings toller – Musiker.
Dennoch ist es freilich nach etwa einer halben Stunde eine passende Abwechslung, wenn Herr Jeremiah zunächst ein Stück allein mit den Streicherinnen vorträgt und anschließend seine beeindruckende Stimme für weitere zwei Stücke, nur noch mit akustischer Gitarre begleitet.
Später sollte dann noch eine reduzierte jedoch besonders fulminante Interpretation von „Wild Fire“ folgen, begleitet bloß mit seiner akustischen Gitarre und dem kompletten Chor im Halbkreis um das Sängermikrophon.
Kurzum ein tolles Konzert mit einem großartigen Sänger, der bestens aufgelegt war und klasse Begleitmusikern. Soli der Streicherinnen und des E-Gitarristen waren wohldosiert eingebungen und pointiert dargeboten, letzterer fiel nicht nur mit seinem ausgezeichneten Gitarrenspiel, sondern auch seiner großartigen hohen Begleitstimme auf.
Der Klang war außergewöhnlich gut, wenn auch für den kleinen Saal hier und da ein Tick zu laut. Selten sind bei einem Popkonzert ausnahmslos alle Instrumente und Stimmen so gut herauszuhören. Es ist den folgenden Spielstätten (insbesondere dem klanglich nicht ganz einfachen münchener Strom) zu wünschen, dass der Tonmeister das jeweils ähnlich gut in den Griff bekommt.
Heidelberg ist aus vielen Gründen eine Reise wert!
Ich kenn‘ den Herrn zwar nicht, aber das liest sich nach einem tollen Konzert. Freut mich, dass Du da einen schönen abend hattest in Heidelberg. Das Rival Sons Konzert war leider nicht so toll, weswegen ich hier von einer Rezension auch Abstand nehme. Die sind auf Platte leider mitreißender als Live…
Echt, kennst Du gar nicht? Da musst Du aber mal reinhören.
Der weiß was er will und macht das mit vollem Engagement und das hört man auf den Alben und das Konzert war da nichts anderes. Im Vergleich zum Curtis Harding, der sich offenbar kaum Gedanken gemacht hat, wie er seinen Sound auf die Bühne bekommt, waren da Welten dazwischen.
Und ach was, das bei den Rival Sons ist schwer vorzustellen.